Wohnbau Wienerstraße

Linz

Wettbewerb 2014

Visualisierung: expressiv

Der Ort ist historisch und schön. Im Rücken thront das Schloss. Der angrenzende Park mit dem alten Baumbestand ist grandios. Drei Gehminuten entfernt liegen die Traunauen. Ein bisschen weiter der bewaldete Schiltenberg. Zu den Geschäften, Arzt, Apotheke, Kirche und Bank ist es ein Katzensprung. Von Oben blickt man bis zum Traunstein. Die Straßenbahnstation liegt unmittelbar vor der Türe.

Die Straße ist dicht befahren. Das Ortszentrum hat die letzten Jahrzehnte sehr stark darunter gelitten. Ebelsberg besteht eigentlich aus zwei Teilen. Viele Geschäftslokale und Häuser stehen leer. Das Angebot ist z.T. minderwertig. Auch die sogenannte Umfahrung von Ebelsberg hat nicht volle Wirkung gezeigt. Zusätzlich sind die topografischen Ebenen im Ort schlecht verbunden. Der Ortskern als Lebensraum, als Ort der Kommunikation leidet schwer und ist als solcher nicht intakt. Architektur kann – hier bitte keine Illusionen - diese strukturellen Defizite nur begrenzt lösen. 

Nun tut sich eine Lücke auf. Es ist eng. Das Potenzial dafür hoch. Hier wird vielfältiges, durchmischtes Wohnen entstehen. Für Jung und Alt und Familien. Ein ruhiger öffentlicher Raum ist dringend notwendig. Platz für Geschäfte und Parkplätze ebenfalls. Den Impuls dafür liefert die neue Bebauung. Das Passstück mit offenem Hof ist eine Verbindung zwischen Naturraum und Ortszentrum. Hier verschmilzt Ebelsberg mit dem Schlosspark und in Zukunft auch mit dem Wohngebiet in der ehemaligen Hillerkaserne. Es ist daher Teil einer neuen Wegführung, eines neuen Querschnitts im Ort. 

Kirche, Pfarrheim und der offene Hof ergeben einen neuen Stadtplatz. Vielleicht ist diese bauliche Maßnahme auch der erste Schritt für eine Verbesserung der innerörtlichen Verkehrssituation. Hier könnten im Sinne einer Begegnungszone ohne großen Aufwand verschiedene Verkehrsnutzer koexistieren. 

Das Projekt  reagiert auf die schwierigen und engen Rahmenbedingungen des Areals. Zur Straße hin wird so weit als möglich und nötig geöffnet. Der Schlosspark wird ins Areal und somit auch in den Ort hereingezogen. Der Topografie wird mittels eines bepflanzten Plateaus entsprochen. Dieser Garten ist den Bewohnern vorbehalten. Die Wohnanlage rückt damit auch näher an den Schlosspark. Die nötige Garage bleibt teilweise offen und ebenerdig, um die Akzeptanz beim Einkauf maximal zu erhöhen. Sie ist somit Teil des Hofes.


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